Möglichkeiten der Videowerbung

| Florian Moritz

Wer sich im Internet ein kurzes Video anschauen möchte ist häufig genervt von Werbespots, welche vor dem eigentlichen Content platziert werden. Werbung für Premium-Hundefutter, Wandfarbe oder Pralinen vor einem Video mit politischen Inhalt entbehren sowieso jeglicher Sinnesgrundlage. Dieser sogenannten Pre-Roll-Werbung ist wahrscheinlich jeder schon begegnet - besonders dann ärgerlich, wenn kein Button erscheint, um den Werbespot nach fünf Sekunden zu überspringen oder der Werbespot länger dauert als das gewünschte Video selbst. Nutzer sind dementsprechend frustriert und verzichten häufig auf die Pre-Roll-Werbung, jedoch auch auf den Content. Sie wenden sich ab und suchen nach alternativen Informationswegen. Immer beliebter bei Werbetreibenden, und viel wichtiger - auch beim Nutzer, sind Werbemaßnahmen im Outstream statt im unbeliebten Instream.

 

Neue Wege mit Outstream gehen

 

Der Unterschied des Outstreams zum Instream ist ein ganz entscheidender. Während Videowerbung im Instream vor, nach oder inmitten des gewünschten Contents platziert wird, verhält sich Videowerbung im Outstream deutlich weniger aufdringlich. Sie läuft parallel zum gewünschten Content, beispielsweise im Header und erzeugt damit eine deutlich höhere Sichtbarkeit. Ein entscheidender Faktor kann hierbei sein, dass auch beim Scrollen die Werbung im Sichtfeld des Users bleibt, die Einschränkungen im Nutzererlebnis dabei jedoch gering gehalten werden. Einer Umfrage von Sublime und Ipsos zufolge, bleiben Ads im Outstream außerdem deutlich positiver beim Nutzer im Gedächtnis und konnten folglich von doppelt so vielen Probanden namentlich genannt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Werbung im Outstream nur dann abgespielt wird, wenn der User aktiv mit dem Content der Website interagiert. Eine hohe Viewability-Rate ist damit fast garantiert.

 

Probleme bei der Messung

 

Beim Outstream wird die wichtige View-Through-Rate anders dargestellt, als es beim Instream der Fall ist. Klare Ergebnisse liefert die View-Through-Rate im Instream. Wann wurde das Video weggeklickt, wer hat es ganz gesehen und wer konnte sogar für einen Klick gewonnen werden. Im Outstream wird da schon schwammiger gemessen, beispielsweise wenn der Player plötzlich stoppt oder fälschlicherweise weiter läuft. Eine Messung der Werte ist damit nur verwässert möglich und schmälert positive Zahlen unter Berücksichtigung dieses Problems erheblich. Es sollte also eine gute Balance gefunden werden. Vergraule ich den User mit störenden Contentverzögerungen und -unterbrechungen, bleibe ich ihm womöglich negativ in Erinnerung. Entscheide ich mich für den Outstream bleibe ich zwar positiv in Erinnerung - kann die Zahlen der Wahrnehmungsparameter jedoch nur mit Vorsicht genießen.

 

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