Schön reicht nicht: Warum Marken ohne Story austauschbar bleiben
| Oliver Scheu
Der deutsche Mittelstand ist stark in Technik, Präzision und Produktqualität. Doch wenn es um die eigene Marke geht, investieren viele Unternehmen vor allem in das, was gut aussieht, und nicht in das, was nachhaltig wirkt.
Neue Website, neues Logo, neue Broschüre – und trotzdem bleibt die Resonanz aus. Warum? Weil Gestaltung allein keine Geschichte erzählt. Und weil Menschen nicht nur Produkte kaufen, sondern Bedeutung.
Design ist wichtig, aber nicht der Anfang
Ein gutes Design zieht Blicke auf sich. Aber ohne Story fehlt ihm die Richtung. Es ist wie ein schöner Rahmen ohne das eigentliche Bild. Die Reihenfolge ist entscheidend: Erst die Story, die Bedeutung, dann das Design. Denn Design ist Kommunikation in visueller Sprache. Wenn die Botschaft fehlt, spricht es zwar, aber sagt nichts.
Was passiert, wenn Mittelständler mit Design beginnen
Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW, 2023) sehen sich über 60 Prozent der Mittelständler im internationalen Wettbewerb zunehmend als austauschbar.
Gleichzeitig investieren über 70 Prozent in Marketingmaßnahmen, meist in Design, Websites oder Kampagnenlayouts, aber weniger als 30 Prozent in Markenstrategie oder Storyentwicklung.
Das Ergebnis:
- Viele Auftritte sind professionell, aber ohne Profil.
- Sie sind schön, aber leer.
Typische Symptome:
- Jede Website klingt gleich: „Wir sind Ihr kompetenter Partner für…“
- Corporate Designs ähneln sich bis zur Unkenntlichkeit.
- Mitarbeitende können kaum erklären, wofür das Unternehmen eigentlich steht.
Kurz gesagt: Der Mittelstand sieht stark aus, wirkt aber oft farblos.
Warum Storytelling vor Design kommt
Marken, die überzeugen, beginnen nicht mit dem Design. Sie beginnen mit drei einfachen Fragen:
- Wofür stehen wir?
- Was treibt uns an?
- Warum gibt es uns überhaupt?
Wer diese Fragen ehrlich beantwortet, kann daraus eine klare Sprache, ein konsistentes Narrativ und eine emotionale Tonalität für einen starken Markenkern entwickeln. Das Design macht diese Haltung im nächsten Schritt sichtbar und greifbar.
Unternehmen, die ihre Story zuerst entwickeln, erzielen nachweislich stärkere Wirkung: Laut einer Deloitte-Studie aus dem Jahr 2022 steigert eine konsistente Markenstory die Markenbindung um 33 Prozent und die Kaufwahrscheinlichkeit um 23 Prozent.
Story first in der Praxis: Der richtige Ablauf für Mittelständler
Markenentwicklung ist kein Kreativprojekt, sondern ein strategischer Prozess, der von innen nach außen gedacht wird.
- Strategische Klarheit schaffen: Werte, Zielgruppen, Haltung und Differenzierungsmerkmale definieren
- Markenstory formulieren: Narrative, Kernbotschaft, Sprache und Emotion festlegen
- Design ableiten: Logo, Farbwelt, Typografie und Bildsprache entwickeln
- Konsistente Umsetzung: Website, Social Media, Vertriebsunterlagen und Employer Branding einheitlich gestalten
So entsteht ein Auftritt, der nicht nur gut aussieht, sondern auch wirkt.
Der Unterschied zwischen Wirkung und Oberfläche
Erfolgreiche Marken wie Viessmann, Miele oder Würth setzen nicht allein auf gutes Design. Sie erzählen Geschichten von Verantwortung, Innovation und Haltung – und genau das macht ihren Auftritt stark. Das Design transportiert nicht nur ein Bild, sondern eine Haltung. Und genau deshalb wirkt es. Gute Gestaltung verstärkt Bedeutung. Schlechte Gestaltung ersetzt sie.
Fazit: Mittelständische Marken brauchen Klarheit
In einer Welt, in der viele Marken schön aussehen, gewinnt, wer etwas zu erzählen hat.
Schönheit ist zwar anziehend, aber Bedeutung bleibt.
Wer seine Geschichte schärft, gestaltet nicht nur eine Website, sondern prägt die Wahrnehmung. Bei Kund:innen, bei Bewerber:innen und bei allen, die sich mit dem Unternehmen verbinden sollen.
Lust, eure Geschichte zu erzählen?
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