Werbung, die nicht messbar ist, ist Kunst
| Oliver Scheu
Wie messe ich Sichtbarkeit?
Wirkung statt Werbegefühl
Viele Unternehmen reden über Sichtbarkeit, als wäre sie ein Bauchgefühl. „Wir wirken doch ganz präsent.“ Klingt nett, bringt aber niemanden weiter. Denn Sichtbarkeit, die man nicht messen kann, ist nichts weiter als eine gut gemeinte Selbsttäuschung. Oder wie Oliver Scheu es glasklar formuliert:„Alles, was in der Werbung nicht messbar ist, ist Kunst.“
Und Kunst ist wunderbar — aber leider kein Geschäftsmodell
Wenn du wirklich wissen willst, ob dein Unternehmen sichtbar ist, musst du zuerst prüfen, ob du überhaupt gefunden wirst. Wenn dein Sichtbarkeitsindex im Keller hängt, deine Keywords auf Seite fünf gammeln und deine Website langsamer lädt als ein Bahnhofs-WiFi, dann kannst du dir jedes Marketing-Feeling sparen. Du bist unsichtbar. Punkt.
Doch selbst gefunden zu werden reicht nicht. Sichtbar wirst du erst, wenn Menschen bleiben. Wenn sie lesen. Wenn sie sich orientieren können. Wenn sie nach dir suchen, weil du in ihren Köpfen schon existierst. Wenn die Scrolltiefe allerdings nach zwei Fingern und drei Sekunden endet, dann hast du kein Sichtbarkeitsproblem — du hast ein Relevanzproblem.
Der entscheidende Punkt kommt zum Schluss: Sichtbarkeit ist wertlos, wenn sie nichts verändert. Wenn niemand anruft. Niemand anfragt. Niemand ein Gespräch möchte. Wenn deine Bewerbungen im Standby-Modus verharren und deine Pipeline staubtrockener ist als dein letztes Mailing, dann hattest du Sichtbarkeit — aber keine Wirkung.
Sichtbarkeit messen heißt deshalb: schonungslos prüfen, ob du gefunden wirst, wahrgenommen wirst und am Ende auch gewählt wirst. Alles andere ist kreativer Selbstbetrug in Unternehmensfarbe.
Oder, um es mit Oliver zu sagen: „Marketing, das wirkt, ist messbar. Der Rest ist Kunstunterricht.“




